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Tour des Lebens Wie ich den Krebs besiegte und die Tour de France gewann
Sally Jenkins, Lance Armstrong, Peter A. Schmidt
Die Geschichte Des Gil Blas Von Santillana
Alain-René Lesage
"Der primitive Mensch empfindet jede Störung dieses Gefühls, dass er Mittelpunkt sei, dass er am Ufer stehe, während die anderen vom Strom mitgerissen werden, als Bedrohung, er lehnt es ab, erweckt und belehrt zu werden, er empfindet das Erwachen, das Berührtwerden von der Wirklichkeit, er empfindet den Geist als feindlich und hassenswert, und wendet sich mit erbittertem Instinkt von jenen ab, die er von Zuständen des Wachwerdens befallen sieht, von den Sehern, Problematikern, Genies, Propheten, Besessenen.
(S. 47)"

Hermen Hesse, Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Stufen des Lebens

  1. ISBN 3-458-34057-2
"Die Wahrheit ist ein typisch j u g e n d l i c h e s Ideal, die Liebe dagegen eines des reifen Menschen und dessen, der wieder zum Abbau und Sterben bereit zu sein sich bemüht. Bei den Denk-Menschen hört das Schwärmen für die Wahrheit erst dann auf, wenn sie gemerkt haben, dass der Mensch für das Erkennen objektiver Wahrheit außerordentlich schlecht begabt ist, so dass also Wahrheitsuchen nicht eigentlich humane Tätigkeit sein kann. Aber auch die, die gar nie zu solchen Einsichten kommen, machen im Lauf der unbewussten Erfahrung die gleiche Wendung durch. Wahrheit haben, Recht haben, Wissen, Gut und Böse genau unterscheiden können, infolgedessen richten, strafen, verurteilen, Krieg führen können und dürfen - das ist jugendlich, und es steht der Jugend auch gut an. Wird man älter und bleibt bei diesen Idealen stehen, so verwelken die ohnehin nicht heftigen Fähigkeiten zum "Erwachen", zum Ahnen der übermenschlichen Wahrheit, die wir Menschen haben.
(S. 267-268)"

Hermen Hesse, Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Stufen des Lebens

  1. ISBN 3-458-34057-2
"Für alte Leute [...] gibt es nur e i n e interessante Frage: die Frage nach dem Geist, dem Glauben, der Art von Sinn und Frömmichkeit, die sich bewährt, die den Leiden und dem Tod gewachsen ist. Den Leiden und dem Tod gewachsen sein ist die Aufgabe des Alters. Bergsteigen, Mitschwingen, Angeregtsein ist die Stimmung der Jugend. Die können miteinander befreundet sein, aber sie sprechen zweierlei Sprachen. (S. 250)
Da blüht die Blume der Geduld, ein edles Kraut, wir werden gelassener, nachsichtiger, und je geringer unser Verlangen nach Eingriff und Tat wird, desto größer wird unsere Fähigkeit, dem Leben der Natur und dem Leben der Mitmenschen zuzuschauen und zuzuhören, es ohne Kritik und mit immer neuem Erstauen über seine Mannigfaltigkeit an uns vorüberzuziehen zu lassen, manchmal mit Teilnahme und stillem Bedauern, manchmal mit Lachen, mit heller Freude, mit Humor. (S. 250)"

Hermen Hesse, Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Stufen des Lebens

  1. ISBN 3-458-34057-2